Das Leben, Chilis - und welcher Rest?

Das Blog von hjb

Hier geht es hauptsächlich um Chilis. Sollte aus Versehen mal ein anderes Thema dazwischen kommen, hilft die Übersicht rechts vielleicht weiter.

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Mo, 11. Aug 2003

Hitzewelle

Derzeit stöhnt Süddeutschland unter einer Hitzewelle und Trockenheit von bisher nie gekanntem Ausmaß. Es wurde ein neuer deutscher Temperaturrekord aufgestellt (Roth in Franken, 40,4°), und die Länge der Hitzeperiode ist seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert beispiellos. Auch 1859 soll es eine sehr lange Wärmeperiode gegeben haben, doch das Jahr 2003 dürfte auch diese in den Schatten stellen.

Mindestens seit Anfang Juni hält das durchgehend warme Wetter bereits an, und Niederschläge waren, von einigen Gewitterschauern abgesehen, fast keine zu verzeichnen. Eine kleine Abkühlung gab es in der Woche vom 28. Juli bis 1. August, als die Temperaturen teilweise unter 25° fielen. Doch schon Samstag, der 2. August war gut 35° heiß, und danach folgte eine unglaubliche Woche. Vom 3. August an erreichte das Thermometer jeden Tag 37° oder mehr, mehrmals sogar 38,5° und einmal 39,5°.

Ich weiß nicht, ob sich ein Nordeutscher oder Bergbewohner eine Vorstellung von dem Wetter hier machen kann. Ich will es mal kurz beschreiben: Ich wohne im Oberrheintal in Bruchsal. Wenn man von den nahen Hügeln des Kraichgau in die Ebene fährt, fühlt man sich, wie wenn man ein einen Backofen kommt. Es geht schon früh am Morgen los. Ab 8 Uhr fängt die Sonne an, vom meist wolkenlosen Himmel zu brennen. Vor 10 Uhr schon wird die 30°-Marke erreicht. Bei Spitzentemperaturen von 37° oder mehr kann lediglich eine leichte Brise etwas Kühlung auf der schweißnassen Haut bringen. Am Nachmittag tauchen manchmal ein paar dunkle Wolken auf, doch wenn es aus diesen regnet, dann ist es ein regional begrenzter Schauer. Abends kühlt es nicht ab. Nach 21 Uhr hat es immer noch 30°. Bis zum frühen Morgen geht die Temperatur auf 21° zurück, oder auch 18°, wenn man Glück hat. Man kann jedoch die Hitze nicht aus der Wohnung vertreiben, denn ab 21 Uhr legt sich der Wind. Man kann alle Fenster und Türen öffnen und auf Durchzug stellen, doch es geht nicht der geringste Hauch.

Wie kommt man mit dieser Hitze klar? Klarer Fall: Möglichst wenig anziehen. Lange Hosen und geschlossene Schuhe sind ziemlich unbequem im Moment. Eine Jacke habe ich seit zehn Wochen nicht mehr angehabt. Man gewöhnt sich aber am besten an die Hitze, wenn man erst gar nicht versucht, zu kühlen. So gehe ich seit Anfang August jeden Abend gegen 17 Uhr, wenn die Sonne nicht mehr so intensiv strahlt, zum Baggerweiher und sonne mich. Das ist zwar äußerst schweißtreibend, aber wenn man zurückkommt, kommen einem die bis zu 32° warmen Zimmer kühl vor.

Am besten kühlt man sich nur innerlich, indem man literweise Wasser oder Tee trinkt. Den Tee kühle ich gern mit Eiswürfeln, so daß er wirklich kalt ist.