Während die allerletzten Chilis der Saison 2021 noch zu ernten und ein
paar davon noch zu trocknen sind, habe ich heute die Ernte 2020
zu Pulver verarbeitet.
Die Saison 2021 war ziemlich durchwachsen. Ich hatte mir vorgenommen, dieses
Jahr die Aussaat wieder etwas früher zu beginnen. Das machte ich auch, aber
irgendwie lief schon in der Anzucht nicht alles richtig. Die ganzen früh
ausgesäten Chilis wollten nicht so recht wachsen, im Mai warf ich bereits
einige besonders verkümmerte Exemplare weg, und es sollten noch mehr
dazu kommen...
Kälte und Nässe in der ersten Maihälfte führten dazu, dass ich die Pflanzen
auch wieder recht spät auspflanzte, und selbst dann waren sie nicht
besonders groß. Die meisten waren allerdings kräftig genug, um zunächst
ohne stützenden Stab zu wachsen. Doch vielleicht war das ein Fehler,
vielleicht führten die durch den Wind verursachten Bewegungen dazu,
dass die Wurzeln nicht richtig wachsen konnten. Während große Hitze
in diesem Jahr fehlte, obwohl kein Mangel an Sonnenschein herrschte,
war es der nasseste Sommer seit langem. Die Tomaten im Freiland gingen
schon im Juli an Braunfäule ein, und die Schnecken wurden zur absoluten
Plage. Sie schädigten nicht nur die milden Paprikas, sondern auch alle
anderen Chilis. Im Freiland war das Wachstum stark behindert. Erst Ende
des Sommers legten manche Chilis ein richtiges Wachstum ein. Kaum
Probleme gab es dagegen auf dem vom Regen weitgehend abgeschirmten Balkon
und im Gewächshaus.
Dementsprechend fiel die Ernte bei Rocotos, Baccatums und Chinense, die
alle im Freiland standen, spärlich aus. Von den milden Paprikas,
überwiegend im Hochbeet, ging mindestens die Hälfte durch Fäule und Schnecken
verloren. Entdeckung des Jahres ist Pusztagold. Auch wenn die Pflanzen
etwas zu dicht beieinander standen, kamen viele Früchte heraus, die
sehr lecker waren und, rot gereift, auch ordentlich Schärfe haben.
Nicht neu, aber viel besser, als ich sie vor drei Jahren in Erinnerung
hatte, war Fresno Supreme. Große Pflanze, viele große Früchte, ähnlich
wie Pusztagold mit viel Geschmack und ordentlicher Schärfe.
Aufgrund der teilweise ausgefallenen Ernte werde ich einige Sorten
nächstes Jahr wieder säen, sofern noch Samen da sind. Neue Sorten
kommen nicht dazu mit Ausnahme einiger, die ich letztes Jahr schon
gekauft hatte. Sorten, die sich nicht lohnen, werden gestrichen,
damit ich endlich mal wieder die Lage überblicken kann :-)
Von der Ernte 2020 hatte ich nicht ganz so viel gedörrt, wie das früher
schon mal der Fall war. Hauptgrund war, dass so viel nicht reif wurde,
so dass ich Massen an grünen Chilis zu essen oder zu verarbeiten hatte.
Die reifen und längst gedörrten Früchte habe ich aber heute zu Pulver
gemacht. Heraus kamen 28 Gläser mit 25 Sorten und 2 Sortenmischungen.
Von Rocoto Turbo Pube Rot hatte ich so viel, dass ich zwei Gläser
benötigte. Das dürfte allein knapp ein Liter Pulver sein. Die anderen
Sorten blieben aber weit darunter.
Chilipilver 2020, davor die letzte Ernte 2021 |