Reviews


Inhalt

AGNOSTIC FRONT: Liberty and Justice...
AGONY: The First Defiance
ANNIHILATOR: Alice in Hell
ANVIL: Strength of Steel
ASSASSIN: Interstellar Experience
BATHORY: Hammerheart
BLACK SHEPHERD: Immortal Aggression
BLESSED DEATH: Destined for Extinction
BLIND GUARDIAN: Follow the Blind
BLIND ILLUSION: The Sane Asylum
CANDLEMASS: Ancient Dreams
CANDLEMASS: Tales of Creation
CORONER: R.I.P.
CORONER: Punishment for Decadence
CORONER: No more Color
DARK ANGEL: We Have Arrived
DEATH: Leprosy
DEATH: Spiritual Healing
DEATH ANGEL: Frolic through the Park
DEATHROW: Deception Ignored
DEEP PURPLE: Perfect Stranger
DESPAIR: History of Hate
D.R.I.: 4 of a Kind
EXODUS: Fabulous Disaster
FATES WARNING: Perfect Symmetry
FORBIDDEN: Forbidden Evil
FORBIDDEN: Raw Evil
HEATHEN: Breaking the Silence
HELLOWEEN: Keeper of the Seven Keys Part II
HELSTAR: A Distant Thunder
HOBB'S ANGEL OF DEATH: House of Death
HOLY TERROR: Terror & Submission
JUDAS PRIEST: Painkiller
KING DIAMOND: Conspiracy
KREATOR: Extreme Aggression
KREATOR: Extreme Aggression
KREATOR: Coma of Souls
LIVING DEATH: Protected from Reality
MEGADETH: Rust in Peace
METALLICA: ...and Justice for All
MORBID ANGEL: Altars of Madness
MORDRED: Fool's Game
MORTAL SIN: Mayhemic Destruction
NAPALM DEATH: Scum
NASTY SAVAGE: Nasty Savage
NASTY SAVAGE: Abstract Reality
OBITUARY: Slowly We Rot
OMEN: Battle Cry
OVERKILL: The Years of Decay
PARIAH: The Kindred
PARIAH: Blaze of Obscurity
PESTILENCE: Consuming Impulse
POSSESSED: The Eyes of Horror
PROTECTOR: Misanthropy
SABBAT: History of a Time to Come
SABBAT: Dreamweaver
SACRILEGE B.C.: Party with God
SAVATAGE: The Dungeons Are Calling
SAVATAGE: Sirens
SAVATAGE: Hall of the Mountain King
SAVATAGE: Gutter Ballet
SEPULTURA: Beneath the Remains
SEPULTURA: Beneath the Remains
SIEGES EVEN: Life Cycle
SIREN: Financial Suicide
SLAYER: Seasons in the Abyss
SPERMBIRDS: Something to Prove
SODOM: Agent Orange
SODOM: Better off Dead
SUICIDAL TENDENCIES: How Will I Laugh Tomorrow When I Can't Even Smile Today
TARGET: Master Project Genesis
TERRORIZER: World Downfall
TESTAMENT: The New Order
TESTAMENT: Practice what You Preach
TOXIK: World Circus
TYRANT: Too Late to Pray
UNSEEN TERROR: Human Error
VIKING: Do or Die
VIKING: Man of Straw
VIRGIN STEELE: Age of Consent
WATCH TOWER: Control and Resistance
WHIPLASH: Ticket to Mayhem
WHIPLASH: insult to Injury
ZED YAGO: From Over Yonder
ZNÖWHITE: Act of God

Reviews

Aus der Küche frisch auf den Teller (08.04.1988)

NAPALM DEATH: Scum
"Debut der zweifellos schnellsten Band der Welt. 28 Songs intensiver, manischer und barbarisch brutaler Hardcore-Thrash." So steht es auf dem Cover, das die sozialkritischen Texte der Band verdeutlicht. Und gäbe es auf der LP mehr langsame Stellen, könnte ich sie Euch sogar empfehlen.
[Anm. 1997: Auf deutsch: Es fehlt etwas an Abwechslung. Dennoch bedaure ich es heute, daß ich die Platte verkauft habe.]
SABBAT: History of a Time to Come
Sie sehen aus wie Rockmusiker aus den 70ern, aber sie spielen gnadenlosen Thrash der späten 80er mit TESTAMENT-ähnlichen Vocals. Nicht Geschwindigkeit ist Trumpf, sondern vor allem eine beeindruckende Härte. 8 gute Songs (meine Favoriten: 'For Those Who Died' und 'A Cautionary Tale') mit interessanten Texten machen 'History...' zur besten britischen Thrash-LP seit 'The Force' von ONSLAUGHT.
[Anm. 1997: Im Nachhinein eine der besten Thrash-LPs überhaupt. Aber ONSLAUGHT's 'Power from Hell' gefällt mir besser als 'The Force'.]

Aus der Küche frisch auf den Teller (22.04.1988)

WHIPLASH: Ticket to Mayhem
Die 2. LP des Trios aus New Jersey hat mich Ende letzten Jahres angenehm überrascht. Sie hat einen ziemlich eigenständigen Stil, der keiner mir bekannten Platte gleicht. 7 originelle Trashsongs und das fast schon melodiöse 'Last Nail in the Coffin' machen diese LP sehr empfehlenswert.
[Anm. 1997: Man beachte die geschwollene Ausdrucksweise im 2. Satz. Peinlich...]
UNSEEN TERROR: Human Error
Buffo schrieb im Rock Hard: "Übrigens schaffte ich es, 'Human Error' aus dem 4. Stock 72 Meter weit zu werfen!". Ich kam nur auf knappe 60 Meter.
NASTY SAVAGE: Abstract Reality
Diese Mini-LP mit 4 Songs ist das beste, was NASTY SAVAGE bisher abgeliefert haben und übertrifft die nicht schlechten bisherigen 2 LPs deutlich. Beeindruckend ist die enorm harte Produktion, die es sogar mit SLAYER aufnehmen kann (besonders 'You Snooze - You Lose'). Ärgerlich nur, daß man für 20 Minuten Musik fast den vollen LP-Preis bezahlen muß. Allerdings bekommt man dafür neben der guten Musik auch noch ein geniales Cover.
[Anm. 1997: Peinliche Wiederholung innerhalb des 1. Satzes... Das Debut von NASTY SAVAGE ist übrigens auch genial, fast so genial wie 'Abstract Reality'.]

Too Late to Pray (06.05.1988)

TYRANT: Too Late to Pray
Endlich mal wieder eine Black Metal LP! Und endlich mal wieder ein Sänger/Schreihals, der garantiert keine Ambitionen als Opernsänger hat! Bleibt nur noch zu sagen, daß TYRANT recht gemäßigten, abwechslungsreichen HM spielen, der teilweise sogar in Richtung FATES WARNING geht, und von mir hiermit empfohlen werden.
[Anm. 1997: Wo hier Parallelen zu FATES Warning bestehen sollen, ist mir heute ein Rätsel. TYRANT klingen absolut eigenständig!]
ZED YAGO: From Over Yonder
'From Over Yonder' geht in etwa Richtung SCORPIONS und gefällt mir trotz kleinerer Schwächen besser als alles, was die SCORPS je von sich gegeben haben! Besonders die Melodien und die Stimme der Sängerin Jutta sind super. Gegen diese Stimme tritt der Rest der Band, der sein Handwerk auch sehr gut beherrscht, ziemlich in den Hintergrund.
[Anm. 1997: Auch wenn soundmäßig vielleicht Ähnlichkeiten vorhanden sind, gehen ZED YAGO doch wesentlich getragener und epischer zu Werke. Ihre Unverwechselbarkeit macht sie so empfehlenswert.]
VIKING: Do or Die
Der Dämpfer der Woche kommt von VIKING. Deren LP wurde vom MH ziemlich verrissen. Zu Recht, würde ich nach Anhören einiger Songs sagen. Allein schon die Parallelen zu SLAYER, DARK ANGEL und SACRED REICH machen 'Do or Die' absolut uninteressant.
[Anm. 1997: Oje, das klingt ja, als ob SLAYER etc. absoluter Müll wären. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich wollte nur ausdrücken, daß VIKING allenfalls wie eine schlechte Kopie der genannten Bands klangen.]

Metal für Insider (20.05.1988)

DARK ANGEL: We Have Arrived
Die 1985 erschienene Debut-LP von DARK ANGEL geht in die gleiche Richtung wie SLAYER's Debut 'Show No Mercy'. Zwar ist sie nicht gerade schlecht, aber dennoch will bei mir keine rechte Begeisterung aufkommen. Die Songs sind deutlich weniger extrem als auf der hervorragenden 2. LP 'Darkness Descends'. Muß man nicht haben.
[Anm. 1997: Doch, muß man haben. Hammerscheibe!]
TOXIK: World Circus
Quasi aus dem Nichts kommt die 1. LP dieser bisher völlig unbekannten New Yorker Band. Umso heftiger schlug sie in der Untergrund-Szene ein. Denn die 10 Songs bieten sehr guten melodischen Power Metal à la HEXX, wobei die Geschwindigkeit nicht zu kurz kommt. Sehr interessant sind auch die Texte, die sich konzeptartig mit sozialen und Umweltproblemen beschäftigen.

Rubrik Krachgau (03.06.1988)

TESTAMENT: The New Order
Natürlich hatte ich erwartet, daß 'The New Order' eine hervorragende LP werden würde. Aber daß sie so fantastisch werden würde, war nicht vorherzusehen. TESTAMENT haben sich damit gegenüber ihrem Debut, das zurecht überall mit Höchstnoten überschüttet wurde, sogar noch steigern können und sich bis auf weiteres den Titel 'Beste Thrash-Metal-Band der Welt' verdient. Dabei sind sie keinen Deut kommerzieller geworden. Zwar gehen sie nicht mehr ganz so straight zur Sache, aber sie haben ihren Stil konsequent weiterentwickelt. Doch genug, sonst überschlage ich mich noch vor Euphorie. Tell the world the new order's here!
[Anm. 1997: Heute halte ich das Debut doch für wesentlich besser.]

Es darf randaliert werden! (16.06.1988)

SPERMBIRDS: Something to Prove
Schon vor fast einem Jahr erschien diese geniale 1. LP der SPERMBIRDS aus Kaiserslautern, die sich inzwischen aufgelöst haben. 'Something to Prove' ist neben den Platten von GBH und NUCLEAR ASSAULT die beste Crossover-LP, die bisher in meine Sammlung gelangt ist und überzeugt sowohl musikalisch als auch textlich (Mischung aus Fun und ernsteren Texten).
POSSESSED: The Eyes of Horror
Ebenfalls aufgelöst haben sich POSSESSED, vorher zum Glück aber noch diese Mini-LP (5 Songs) veröffentlicht. Soundmäßig hat man sich gegenüber 'Beyond the Gates' verbessert, obwohl die Brutalität von 'Seven Churches' nicht mal annähernd erreicht wird. Die Texte sind auch besser geworden und haben z.T. nichts mehr mit Black Metal zu tun. Für POSSESSED-Fans ein Muß (es gibt 'Beyond the Gates' und 'The Eyes of Horror' auch zusammen auf einer CD).

Das SAVATAGE-Special (01.07.1988)

SAVATAGE: The Dungeons Are Calling (1985)
Schon auf dieser, ihrer 1. LP bieten SAVATAGE aus Florida melodischen Metal, wie er nicht besser sein könnte. 6 Super-Songs ohne Schwachpunkte gibt es auf dieser Mini-LP. Es ist schwer, eine Band zu nennen, die damit vergleichbar wäre. Vielleicht die frühen MANOWAR, aber auch nur mit aller Vorsicht. Gehört in jede gute Sammlung.
SAVATAGE: Sirens (1985)
Schon kurz nach 'Dungeons...' erschien dieses Opus. Die 9 Songs hauen genau in die gleiche Kerbe wie zuvor. Auch auf 'Sirens' lassen sich keine Schwachpunkte finden. Folglich ist auch diese LP Pflicht.
SAVATAGE: Hall of the Mountain King (1987)
Nach einer anscheinend recht guten und einer schwachen LP für ihre neue Plattenfirma Atlantic können SAVATAGE mit diesem, ihrem 5. Werk nahtlos an die Klassiker (s.o.) anknüpfen. Jeder einzelne der 8 Songs und 2 Instrumentals ist hervorragend, wie auf ihren früheren LPs reicht die musikalische Bandbreite von balladesken Tönen bis zu leicht speedigen Stücken. Das Ganze wird abgerundet von der unverwechselbaren Stimme von Jon Oliva. Zugreifen und genießen!

This is Hardcore - not Disco! (15.07.1988)

CORONER: R.I.P.
Wer auf CELTIC FROST (Kult!) steht, wird auch diese Platte mögen. Denn mit denen haben CORONER einiges gemeinsam. Sie kommen beide aus der Schweiz, spielen progressiven Death Metal, und auch der Sound ist ähnlich. Dennoch sind CORONER keine CF-Kopie. Sie sind etwas weniger experimentell, aber spielerisch besser, und deshalb ist 'R.I.P.' eine meiner Lieblingsplatten. Die 2. LP der Leichenbeschauer (mit dem Song 'Arrogance in Uniform') ist schon so gut wie fertig, also zieht Euch warm an!

Känguruh-Metal (29.07.1988)

HOBB'S ANGEL OF DEATH: House of Death
Australiens Metal-Szene ist - trotz AC/DC - nicht tot. ANGEL OF DEATH ist schon die 2. Thrash-Band von dort, die in Europa eine LP veröffentlicht. 'House of Death' wurde in Berlin von Harris Johns produziert und zeichnet sich durch einen klaren und dennoch enorm brutalen Sound aus. Musikalisch liegt das Ganze zwischen SODOM und DARK ANGEL, Mit guten Riffs und ruhigeren Passagen. Höhepunkt der Platte ist zweifellos das langsamste und längste Stück 'Marie Antoinette'. Aber auch der Rest ist empfehlenswert.
[Anm. 1997: Trotz AC/DC?]

Distant Calling (26.08.1988)

HOLY TERROR: Terror & Submission
HOLY TERROR setzt sich aus ex-AGENT STEEL- DARK ANGEL- und ABATTOIR- Musikern zusammen. So ist es nicht weiter verwunderlich, daß 'Terror & Submission' wie eine Mischung dieser Bands klingt. Bei dieser geballten musikalischen Kompetenz fällt auch der zwar nicht schlechte, aber sehr unklare Sound nicht ins Gewicht, so daß die LP zu meinen Lieblings-LPs zählt. Bemerkenswert ist auch das Cover, das mehr Feinheiten enthält, als es vermuten läßt.

Schrei mal wieder! (09.09.1988)

ZNÖWHITE: Act of God
Es gibt Platten, die mir trotz mittelmäßiger Kritiken besser gefallen als manches hochgelobte Werk. 'Act of God' ist eine davon. Überragend ist sie allerdings auch nicht. Das liegt zum einen an dem mäßigen (aber dennoch brutalen) Sound, zum andern an einer gewissen Monotonie (alle Songs wurden von Gitarrist Ian Tafoya geschrieben). Sehr gut sind dagegen die Texte, die sich hauptsächlich gegen den Krieg richten.
PROTECTOR: Misanthropy
Scheinbar mühelos legt die Newcomer-Band aus Wolfsburg mit dieser Mini-LP (6 Songs) eine Granate hin, die Vergleichen mit 'Seven Churches' oder 'Pleasure to Kill' locker standhält, ja stellenweise sogar schneller ist. Jedoch klingt die Band in den langsameren Passagen wesentlich eigenständiger. Das gelungene Debut läßt mich für die Mitte Oktober geplante LP einiges erwarten.

Viel Lärm um nichts (23.09.1988)

METALLICA: ...and Justice for All
Wegen Überlänge (über 65 Minuten) erschien die 4. METALLICA-LP als Doppel-LP zum Einfach-LP-Preis. Erstaunlicherweise ist sie noch härter als ihre Vorgänger ausgefallen, aber auch melodiöser und abwechslungsreicher. Kein Zweifel: METALLICA werden ihre Popularität weiter ausbauen.
HELLOWEEN: Keeper of the Seven Keys Part II
Erfreulich: Die Songs sind im Durchschnitt etwas schneller als auf 'Part I' und die Melodien gefallen mir auch besser. Auch ist die Platte ungemein abwechslungsreich. Andererseits sind HELLOWEEN leider noch etwas kommerzieller geworden. Einen Song, der es mit der Speed-Hymne 'Ride the Sky' aufnehmen könnte, sucht man auch hier vergeblich.

Noch mehr Lärm um überhaupt nichts (07.10.1988)

DEATH ANGEL: Frolic through the Park
Schon die letztjährige Debut-LP hat mich vom ersten Anhören an voll überzeugt. Aber während 'The Ultra-Violence' noch in Richtung SLAYER und TESTAMENT ging, klingt 'Frolic...' absolut eigenständig, progressiv, funky(!) und sprührt nur so vor Spielfreude. Kurzum, die bisher beste Platte des Jahres.
HEATHEN: Breaking the Silence
HEATHEN ist eine weitere Band aus der Bay-Area, was durchaus nicht abwertend gemeint ist. Denn die Debut-LP ist durchweg gut und klingt mit ihren IRON MAIDEN- und AGENT STEEL-Einflüssen recht originell. Reinhören lohnt sich allemal.

Fall into the Hands of Evil (04.11.1988)

BLIND ILLUSION: The Sane Asylum
BLIND ILLUSION aus Kalifornien ist die neue Band des ex-POSSESSED (R.I.P) Gitarristen Larry Lalonde. Musikalisch erinnern allerdings höchstens die Vocals an POSSESSED. Ansonsten ist 'The Sane Asylum' trotz des recht originellen Stils weder besonders herausragend noch schlecht, also nur bedingt zu empfehlen.
DEATH: Leprosy
Die logische Fortsetzung von 'Scream Bloody Gore! Zwar vermisse ich etwas die genialen Intros wie bei 'Zombie Ritual' oder 'Evil Dead', aber dennoch haben DEATH jede Menge Ideen. Der Sound ist noch eine Ecke brutaler als auf dem Debut, was insbesondere in der CD-Version für einige weitere Nervenzusammenbrüche sorgen dürfte. Ein heißer Tip!

For a Thousand Ears (02.12.1988)

ASSASSIN: Interstellar Experience
Viel kann man zu dieser Platte eigentlich nicht sagen. Sie ist zwar nicht schlecht, ganz schön schnell und heavy, aber kein Song ragt irgendwie heraus. Da gefällt mir die 1. LP "The Upcoming Terror" doch besser. Die ist nämlich abwechslungsreicher.
D.R.I.: 4 of a Kind
Vor 4, 5 Jahren waren D.R.I. die schnellste Band der Welt. Doch auf den letzten beiden LPs haben sie das Tempo deutlich gedrosselt. 'Crossover', der Titel der letztjährigen LP, lautet nun die Devise. Und da gehören D.R.I neben NUCLEAR ASSAULT, SUICIDAL TENDENCIES u.a. zu den besten. '4 of a Kind' ist noch etwas besser als 'Crossover' und durchaus zu empfehlen.

Alles, was Bangern Spaß macht (16.12.1988)

PARIAH: The Kindred
Hinter PARIAH verbirgt sich niemand Geringeres als die ehemaligen SATAN, die mit ihrem neuen Namen wohl deutlich machen wollen, daß sie noch nie was mit Black Metal am Hut hatten. 'The Kindred' ist deutlich härter und schneller ausgefallen als die bisherigen SATAN-Platten - und noch genialer! Zwar wird man die Platte erst nach dem 5. oder gar 10. Anhören so richtig mögen, aber dafür dann aber umso lieber. Die 7 Punkte im Metal Hammer waren keineswegs zu hoch gegriffen.
HELSTAR: A Distant Thunder
Ein hervorragendes Werk haben HELSTAR aus Texas, die ich gerade live erleben konnte, abgeliefert. Trotz deutlicher IRON MAIDEN-Referenzen im Baßspiel ist die Band originell und progressiv genug, um sich weit aus dem Durchschnitt herauszuheben. Die ersten beiden Platten, 'Burning Star' und 'Remnants of War', sollen ebenso genial sein.

"Darf's noch etwas mehr sein?" (27.12.1988)

BLESSED DEATH: Destined for Extinction
Wie konnte es geschehen, daß ich diese Platte fast ein Jahr lang kaum beachtete? Denn sie ist sicher eine der besseren des Jahres. Was sie auszeichnet, sind die zahlreichen getragenen Passagen, die von tierischen Schreien geprägte Stimme Larry Portellis und die Texte (z.B. ein bissiger Kommentar zur Challenger-Katastrophe).
SIEGES EVEN: Life Cycle
Alle, denen MEGADETH nicht (mehr) progressiv und gut genug sind, dürften mit SIEGES EVEN goldrichtig liegen. Was die 4 Münchener auf ihrer 1. LP zum Besten geben, ist wirklich erstaunlich. 'Life Cycle' ist technisch perfekt, gut produziert und sehr eigenständig, wenn nicht eigenwillig. Wer hier nicht zugreift, versäumt viel.

Lärm oder Krach? (10.01.1989)

FORBIDDEN: Forbidden Evil
Rechtzeitig zu Silvester hat das 'Under One Flag'-Label einen weiteren Knaller herausgebracht. FORBIDDEN sind nicht einfach eine weitere Thrash-Band aus L.A., sie spielen äußerst ideenreich und verfügen über einen hervorragenden Sänger, der stellenweise wirklich singt. 'Forbidden Evil' ist neben 'Life Cycle' von SIEGES EVEN das Debut des Jahres 1988 und wird ebenso einschlagen wie seinerzeit 'The Legacy' von TESTAMENT.
CORONER: Punishment for Decadence
Ob die 2. LP von CORONER eine Steigerung gegenüber dem genialen Debut darstellt, will ich mal offenlassen. Leider gibt es diesmal keine klassikbeeinflußten Intros, was aber durch das geradezu filigrane und eigenständige Gitarrenspiel wettgemacht wird. Wie hieß es doch so schön im 'Rock Hard': "'Punishment...' ist so geworden, wie wir uns die neue CELTIC FROST gewünscht hätten". Sic est.
VIRGIN STEELE: Age of Consent
Um es kurz zu machen: Im Vergleich zuor vorigen 3. LP ist 'Age of Consent' eine einzige Enttäuschung mit nur wenigen Lichtblicken. Da weiß ich erst so richtig 'Noble Savage' zu schätzen, die mit dem Titelsong und 'Angel of Light' 2 genial arrangierte absolute Übersongs enthält.

Aus Forschung und Technik (24.01.1989)

AGONY: The First Defiance
Daß aus Schweden nicht nur Poser-Bands kommen, weiß man spätestens seit CANDLEMASS und BATHORY. Eine weitere Band der härteren Linie ist AGONY, die auf ihrer Debut-LP leicht progressiven Speed Metal mit wenig Melodie spielt. 'The First Defiance' ist zwar nicht der Tip des Jahres, aber mir gefällt's.
SUICIDAL TENDENCIES: How Will I Laugh Tomorrow When I Can't Even Smile Today
Die letzte LP 'Join the Army' (sarkastisch gemeint) war trotz des Supersongs 'Possessed to Skate' etwas enttäuschend. Doch die neue gefällt mir sehr gut. Zum einen ist der Sound durch Hinzunahme eines 2. Gitarristen dichter, zum anderen sind die Songs länger und abwechslungsreicher. Originell waren ST ja schon immer. Also sehr zu empfehlen.

Happy New Ears (21.02.1989)

SACRILEGE B.C.: Party with God
SACRILEGE B.C. kommen aus Kalifornien und spielen - was wohl - Thrash Metal, der stellenweise etwas an SLAYER erinnert (ohne diese zu kopieren), allerdings etwas mehr punkbeeinflußt ist. 'Party with God' ist zwar schon 1 1/2 Jahre alt, aber immer noch empfehlenswert.
ANVIL: Strength of Steel
Etwa genauso alt ist diese 4. (glaube ich) LP der Kanadier ANVIL, die mittlerweile für ein paar Mark zu haben ist. Die Investition lohnt sich jedoch nur bedingt. Zwar sind die Songs gut und originell, und der Sound ist heavy, aber dennoch wäre etwas mehr Tempo (wie auf 'Forged in Fire', 1983) angebracht gewesen.

Für alle, die (anders) nicht totzukriegen sind (07.03.1989)

AGNOSTIC FRONT: Liberty and Justice...
Die New Yorker AGNOSTIC FRONT gehören zu den härtesten unter den Crossover/Hardcore-Bands. Obwohl es recht schwierig ist, die 11 Songs voneinander zu unterscheiden, finde ich die Platte gut, was auch an der unverwechselbaren Stimme des Sängers liegt. Eine Zumutung ist allerdings die Spielzeit von nur 25 Minuten.
[Anm. 1997: Ach was. Kurz und heftig und auf den Punkt, das macht diese Platte zu einer der genialsten aller Zeiten.]
EXODUS: Fabulous Disaster
Nach der schwachen und total überbewerteten LP 'Pleasures of the Flesh' konnten sich EXODUS ja nur steigern. Das ist ihnen auch in überzeugender Weise gelungen, wie man spätestens nach dem 3. Anhören merken dürfte. Fazit: empfehlenswert, aber der Klassiker 'Bonded by Blood' bleibt weiterhin das Maß aller Dinge.

Erlaubt ist, was Krach macht (20.03.1989)

SIREN: Financial Suicide
Die 1. LP 'No Place Like Home' war eine der genialsten HM-Platten überhaupt, aber verkaufsmäßig ein Flop. Die 2. LP der Band aus Florida, wie die 1. in Deutschland aufgenommen, dürfte sicherlich besser laufen. Musikalisch kann sie allerdings mit dem Debut nicht ganz mithalten. Sie klingt einfach zu brav und unauffällig.

Melodien für Millionen (15.05.1989)

Etwa 10 Minuten
konnte ich 'Immortal Aggression' von BLACK SHEPHERD ertragen, dann wurde es selbst mir zuviel. Der Gitarrensound ist noch roher und brutaler als bei BATHORY, aber Songstrukturen oder Ähnliches sind nicht auszumachen. In diesem planlosen Gemetzel gehen Drums und Baß fast völlig unter, und die Vocals sind der klägliche Versuch, wie ein richtiger Death-Metal- Shouter zu klingen. Erbärmlich.
DESPAIR
dagegen haben mit 'History of Hate' die beste deutsche Debut-LP seit SIEGES EVEN vorgelegt. Die Band hat einen recht ungewöhnlichen eigenen Stil gefunden (z.B. besitzt kein Song einen Refrain), der irgendwo zwischen DEATH ANGEL und KREATOR liegt, ohne daß ich das präzisieren könnte, was eindeutig für DESPAIR spricht.
Altes von NASTY SAVAGE:
Deren 1. LP 'Nasty Savage' ist vielleicht nicht ganz so gut wie 'Abstract Reality (1988), aber besser als 'Indulgence' (1986). Geboten wird sehr origineller Speed Metal. Empfehlenswert.

Es dröhnt so schön... (29.05.1989)

Die 2. LP von TARGET
aus Belgien, ein Konzeptalbum titels 'Master Project Genesis', ist eine gewaltige Steigerung gegenüber dem Debut. Die Musik wurde noch eigenständiger, ohne den Stil zu ändern. Für Fans von progressivem Thrash verschärft zu empfehlen.
Die 3. LP von DEATHROW
aus Düsseldorf ist erstaunlich progressiv ausgefallen. Offenbar hat man sich bei 'Deception Ignored' DEATH ANGEL zum Vorbild erkoren. Ich empfehle jedoch, wenn überhaupt, sich lieber den Vorgänger 'Raging Steel' zuzulegen, der mehr in Richtung SLAYER/TESTAMENT geht und hervorragend produziert ist.

Die Musik kommt (12.06.1989)

CANDLEMASS
aus Schweden vereinen in ihrer Musik die Härte von SLAYER, die Geschwindigkeit von BLACK SABBATH und die hymnenartigen Melodien von HELLOWEEN. Bei der neuen LP 'Ancient Dreams' war ich erst skeptisch, ob sie nicht eine Wiederholung der (sehr guten) 'Nightfall' werden würde. Aber das ist sie keineswegs. Auch der Sound ist noch etwas rauher und härter geworden, und so läßt 'Ancient Dreams' keine Wünsche offen.
Jetzt habe ich
'Extreme Aggression' von KREATOR schon mindestens 5mal gehört, aber es ist überhaupt nichts im Gedächtnis hängengeblieben. Zwar ist der Sound sehr gut, aber es fehlt an Herausragendem oder gar Innovativem. Da bleibt nur die Hoffnung auf die nächste Platte...

Moder Talking (07.08.1989)

Nach einem grauenvollen Demo und einer ebensolchen LP konnte man die Brasilianer SEPULTURA noch vor einem Jahr getrost zu den schlechtesten Bands der Welt rechnen. Um so sensationeller ist die 3. LP, 'Beneath the Remains', die das Niveau von SLAYER und DEATH erreicht. Musikalisch liegt die Platte genau zwischen diesen beiden Bands, enthält aber auch jede Menge eigener Ideen, so daß ich sie wärmstens empfehlen kann.

Noch eine Ecke härter sind OBITUARY aus Florida, die sich als die brutalste Band der Welt bezeichnen. In der Tat kann sich ihr Debut 'Slowly We Rot' hören lassen, trotz deutlicher Anklänge an ihre Nachbarn DEATH einerseits und an die alten CELTIC FROST andererseits. 'Slowly We Rot' ist speziell dann zu empfehlen, wenn man einen besonders tiefen Frust vertreiben will. Übel ist allerdings das Cover, eines der ärgsten, die ich kenne.

Kleiner Nachtrag zur neuen KREATOR-LP "Extreme Aggression", die doch nicht so schlecht ist: Neben dem guten Sound sind vor allem die Gitarrenriffs hervorragend, eben typisch KREATOR. Dennoch muß ich einen gewissen Mangel an Abwechslung konstatieren.

Manche mögen's schnell (21.08.1989)

"Agent Orange" heißt der langerwartete Nachfolger von "Persecution Mania" von SODOM, und er erfüllt die Erwartungen voll und ganz. Mit "Remember the Fallen" bringen SODOM zum 1. Mal einen ansatzweise melodischen Song, der gut ins Ohr geht. Ansonsten gibt es keine größeren Änderungen, und das ist gut so.

Mit ihrer 2. LP "Dreamweaver" sind SABBAT noch etwas härter und schneller geworden, ohne daß ihr komplexer Thrash Metal an Originalität verloren hätte. Der beste Song der Platte ist allerdings das ruhige, nur von Akustikgitarren und Cello begleitete "Advent of Insanity". Bemerkenswert sind auch die sich über 3 Seiten erstreckenden Texte, die die Geschichte eines Missionars erzählen.

Ode an den Lärm (04.09.1989)

Noch etwas härter als das Debut ist 'Follow the Blind', die 2. LP der Krefelder BLIND GUARDIAN ausgefallen. Der Sound ist gut, die Band ist gut, und so ist die Platte natürlich auch gut. Aber hervorragend dürfte sie nur für Leute sein, denen die alten HELLOWEEN über alles gehen. Womit nicht gesagt werden soll, daß BLIND GUARDIAN einfach kopieren.

Mit 'Blaze of Obscurity' haben die Briten PARIAH, die früher unter dem Namen SATAN bekannt waren, ihr insgesamt 6. Vinyl vorgelegt. Leider nicht ganz so gut wie 'The Kindred', das für mich zu den besten Platten des letzten Jahres zählt, aber trotzdem hörenswert.

Harte Zeiten (18.09.1989)

Man kann von den Australiern MORTAL SIN nicht gerade behaupten, daß sie die originellste Band der Welt seien. Aber ihr 1987 erschienenes Debut 'Mayhemic Destruction' ist allein schon deshalb hörenswert, weil es in etwa wie METALLICA auf 'Ride the Lightning' klingt. Darüber hinaus ist es auch musikalisch sehr gut.

Das Debut der Kanadier ANNIHILATOR, 'Alice in Hell', wurde schon vor der Veröffentlichung als Sensation abgefeiert. Völlig zu Unrecht. Natürlich ist die Platte sehr gut, aber kein bißchen innovativ. Sie ist, hm, sagen wir, zu sehr auf den Geldbeutel der METALLICA-Fans gezielt, um wirklich herausragend zu sein. Es gab zwar in diesem Jahr bisher nicht allzuviele überragende Platten, aber bessere als diese jedenfalls.

Wie es Euch gefällt (16.10.1989)

Zu einer perfekten METALLICA-Kopie haben sich TESTAMENT entwickelt. Von dem gnadenlosen Speed des phantastischen Debuts 'The Legacy' ist fast nichts mehr übriggeblieben. Trotzdem ist 'Practice What You Preach' eine hervorragende Platte, deutlich besser als der Vorgänger 'The New Order', den ich etwas überbewertet habe. Außerdem wirkt sie nicht so in die Länge gezogen wie die letzte METALLICA-LP.

Ein wiederentdecktes Juwel ist 'Perfect Stranger' von DEEP PURPLE. Da kann ich, glaube ich, auf jeden Kommentar verzichten. Für diese Platte kann es nur die Höchstnote geben, wie auch immer die aussehen mag.

O-Ton Metal (13.11.1989)

'Raw Evil' heißt eine Live-Maxi von FORBIDDEN, die neben den 3 besten Songs der LP 'Forbidden Evil' auch eine tolle Coverversion von 'Victim of Changes' von JUDAS PRIEST enthält. Für Leute, die FORBIDDEN noch nicht kennen, sicher ein fast idealer Einstieg. Am besten holt man sich aber gleich die geniale LP.

CORONER sind mit ihrer 3. LP ihrem originellen Stil treu geblieben, die Songs wurden aber etwas eingängiger. Für mich ist 'No More Color' eine der besten Thrash-LPs des Jahres, und die bisher beste von CORONER.

Schon die 4. LP haben CANDLEMASS mit 'Tales of Creation' herausgebracht. Die 1. kenne ich nicht, aber die 3 anderen sind gleichermaßen hervorragend. Kein Zweifel, mit ihrer Mischung aus hymnenartigen Melodien, BLACK SABBATH- mäßigen Geschwindigkeiten und eisenhartem Sound sind CANDLEMASS momentan enorm angesagt.

Eine Chance für den Lärm (05.02.1990)

Die 2. VIKING-LP 'Man of Straw' wurde vielerorts als der definitive 'Reign in Blood'-Nachfolger bezeichnet. Für mich ist sie das definitiv nicht. Zwar ist eine gewaltige Steigerung gegenüber dem Debut unverkennbar und der Sound erreicht fast SLAYER-Niveau, aber was ich gehört habe, ist einfach zu langsam.

Vielleicht war ich an dem Tag nur scheiße drauf, jedenfalls kann ich auch der 3. WHIPLASH-LP 'Insult of Injury' nichts Positives abgewinnen. Im Vergleich zu den guten vorigen LPs sind WHIPLASH langsamer geworden und - was noch viel schlimmer ist - durch Hinzunahme eines neuen Sängers melodischer. Von Originalität keine Spur mehr.

Kuschelrock 666 (19.02.1990)

Ganz schön brachial, wie sich MORBID ANGEL aus Florida auf ihrem Debut 'Altars of Madness' austoben. Rekordverdächtige Geschwindigkeiten, Synthesizer(!)passagen und gute Riffs zeichnen diese Platte aus. Und endlich mal wieder eine lupenreine Black-Metal-Scheibe!

Längst weg vom Black Metal ist KING DIAMOND, dessen 4. LP 'Conspiracy' eindeutig seine bisher beste ist. Heavier, melodischer, abwechslungsreicher, einprägsamer denn je. Schade, daß ich das Konzert verpaßte.

Verstehen Sie was? (19.03.1990)

Neben MORBID ANGEL (s. letzte KP) ist momentan 'Control and Resistance', die 2. LP von WATCHTOWER, meine meistgehörte Platte. Aus gutem Grund: Schon seit ihrem Debut, das leider bisher nicht bei uns veröffentlicht wurde, gelten WATCHTOWER als die Kings des Progressiv-Metal. Die neue LP untermauert diesen Status nachdrücklich.

Angenehm überrascht hat mich die 2. LP der Holländer PESTILENCE, 'Consuming Impulse', die manche Leute für die zweitbeste Death-Metal-LP überhaupt halten (nach 'Leprosy' von DEATH). Nun, über die Nummer 1 gibt es keinen Zweifel. Daß aber obige Behauptung, trotz der momentanen Death-Metal-Schwemme, nicht mal so abwegig ist, steht für mich genauso außer Frage.

When Death Comes to Town (02.04.1990)

Uuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaarrrrrrrggg!!! 'Spiritual Healing', die 3. LP von DEATH, erweist sich nach mehrmaligem Hören als der Hammer, den man erwarten durfte. Mit gedrosseltem Tempo, aber gnadenloser Härte lehrt sie die Konkurrenz einmal mehr das Fürchten. Ich wage zu behaupten, daß SLAYER dieses Niveau niemals erreichen werden. Der Kult lebt weiter!

Von SEPULTURAs Meisterwerk 'Beneath the Remains' gibt es jetzt eine re-mastered Version, die hörbare Verbesserungen im Sound (z.B. Snare) bringt. Damit erreicht diese Platte fast den Standard von DEATH. Erfreulich: Die (guten) Texte liegen diesmal bei.

Erkennen Sie die Melodie? (30.04.1990)

Genauso bizarr wie das - mit etwas Glück - rechts erkennbare Cover ist das Debut 'Fool's Game' von MORDRED aus der Bay Area, das Thrash Metal mt Funk- und Rap-Einflüssen vereinigt. Es klingt noch etwas abgefahrener als die letzte DEATH ANGEL - aber sehr gut!

Nicht nur das Cover der neuen SAVATAGE-LP 'Gutter Ballet' ist fantastisch, das Gleiche gilt für die Musik. Es sind zwar diesmal mehr ruhige Stellen auf der Platte, aber es gilt immer noch das in KP 56 Geschriebene.

Erkennen Sie die Melodie? (09.07.1990)

Death Metal mit Grindcore-Einlagen, d.h. superschnellen Passagen, ist in letzter Zeit groß im Kommen. 'World Downfall', das Debut von TERRORIZER, ist enorm heavy, aber SLAYERs 'Reign in Blood' ist doch noch einen Hauch härter. Obwohl das Teil nicht schlecht ist, mangelt es den 16 Songs etwas an Abwechslung. Also weniger zu empfehlen.

Ein besserer Einkauf ist das von den meisten Kritikern gefeierte 4. OVERKILL-Opus 'The Years of Decay'. Zwar ist es nicht ganz so toll wie 'Taking Over', aber lang, abwechslungsreich und gut.

Unser tägliches Brett gib uns heute (23.07.1990)

Wer BATHORY bisher für eine reine VENOM-Kopie hielt, lag zwar nicht so falsch, muß aber jetzt sein Weltbild korrigieren. Die mittlerweile 5. LP 'Hammerheart' beeindruckt nicht nur mit ihrer Spieldauer (den letzten Song kenne ich noch gar nicht, weil er nicht mehr auf die Cassette paßte), sondern auch mit dem massiven Einsatz von (Männer)chören, Akustikgitarren und Melodien. Melodien von BATHORY?! Ja, und dazu wurde auch das Tempo noch stark gedrosselt. Trotzdem ist es immer noch Death Metal, der da aus den Boxen quillt, und ich würde sagen: richtungsweisend für die nächsten Jahre.

Schon vor einigen Monaten haben FATES WARNING ihre 5. Platte vorgelegt ('Pefect Symmetry'), ihre beste bisher. Wohl auf keiner anderen HM-Platte sind so viele Akustik-Gitarren zu hören. Vielen HM-Fans wird die Platte daher zu soft sein, obwohl sie meilenweit von Kommerzrock entfernt ist. Trotz der nicht beigefügten Texte (dafür sei die Plattenfirma Roadrunner in den tiefsten Pfuhl der Hölle verdammt) ist 'Perfect Symmetry' ein absolutes Muß.

Nur Fluchen ist schöner (12.02.1991)

Da ich eine längere Schreibpause gemacht habe, ist in nächster Zeit einiges aufzuarbeiten. Ich beginne mit den "Großen":

SLAYER's 5. LP 'Seasons in the Abyss' sollte man auf jeden Fall im Plattenschrank haben. Speedkracher wie zu glorreichen 'Reign in Blood'- Zeiten wechseln sich ab mit melodischeren Songs. Dazu der typische hervorragende Sound. Eine runde Sache!

Auch die 4. von MEGADETH, 'Rust in Peace', ist nicht mehr ganz neu. Die Songs sind allesamt hervorragend, nur der Sound hätte etwas härter sein dürfen. Trotzdem, es macht einfach Spaß, sie zu hören.

Auch die Altherrenriege von JUDAS PRIEST hat wieder zugeschlagen, und wie! 'Painkiller' ist eine enorme Steigerung gegenüber den letzten platten Platten; die Songs sind ungemein heftig und teilweise fast schon als Thrash Metal zu bezeichnen. Das bringt Schwung in müde Poser-Parties!

Vorwiegend heiser (25.03.1991)

SODOM ist mit 'Better off Dead' eine weitere Steigerung gelungen. Brutale Speedstücke im typischen SODOM-Stil und langsamere Songs sind hier gleichermaßen vertreten, was eine ausgewogene und empfehlenswerte Mischung ergibt. Etwa genausogut ist das neue KREATOR-Werk 'Coma of Souls'. Die Platte ist abwechslungsreicher als die vorangegangene, ansonsten ist alles weitgehend beim Alten geblieben (und das ist gut so). Auch textlich haben beide Platten einiges zu bieten.

Fragmente (nicht veröffentlicht)

LIVING DEATH: Protected from Reality (1987)
Auf der ersten vollen LP für das Aaarrgh-Label spielen LIVING DEATH progressiven Thrash Metal, der ähnlich klingt wie 'Finished with the Dogs' von HOLY MOSES (auch ein Geheimtip). Songs wie 'Horrible Infanticide', 'Vengeance', 'Eisbein (mit Sauerkraut)' oder das tolle Instrumental 'Wood of Necrophilia' fräsen sich dem Hörer unauslöschlich ins Gedächtnis.
OMEN: Battle Cry (1984)
Eine Sternstunde des U.S. Power Metals. Alle 10 Songs sind genial, und die Speed-Hymne 'Be My Wench' gehört zu meinen absoluten Lieblingssongs.
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Erstellt von hjb
Letzte Änderung 1998-02-12